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Nebenwirkungen und die kleine Notiz (Teil 2)

Nathans Augenlieder flatterten. Er hatte einige Zeit gebraucht um sich an das plötzliche Sonnenlicht zu gewönnen, dass dank einer Krankenschwester, die die Vorhänge aufgezogen hatte, in das Zimmer reinbrachte. „Guten Morgen Mr. Rutler“, begrüsste sie ihn freundlich, wobei er nur mit einem Grunzen und Stöhnen antwortete. Diese Kopfschmerzen! Er wollte nur weiterschlafen und dachte nach wo wohl seine Waffe war, damit er diese Krankenschw... Krankenschwester? Auf einmal saß er aufrecht und blinzelte noch paar mal. „Wo bin ich“, krächzte er. „Im St. Moritz Klinikum, Mr. Rutler. Sie wurden mit einer leichten Alkoholvergiftung eingeliefert.“ Sie blinzelte ihm paar mal zu. „Kann ich sonst was für sie tun?“
Er hatte es wohl gestern wirklich übertrieben. So ein Mist! Die Junge Frau... wie hieß sie noch gleich... Alice! Na wenigstens hatte er das nicht vergessen. Was musste sie nur von ihm denken? Bestimmt würde er sie nie Wiedersehen. Was für ein Häufchen Elend er doch war.
„Ehm, nein! Ich will nur nach Hause. Wo sind meine Sachen?“
Sie schüttelte energisch den Kopf: „Es tut mir leid. Aber sie dürfen erst gehen, wenn der Arzt sie noch einmal gesehen hat.“
Ohne weiter nach zudenken schwank Nath seine Beine aus dem Bett und richtete sich auf. Er hatte es zumal versuchte, den ihm wurde ganz schwummerig und er plumpste wieder aufs Bett zurück. „Oh, ganz langsam. Ihnen wird noch bisschen flau sein. Das sind die Nebenwirkungen. Aber keine Sorge, das wird bestimmt bald nachlassen.“, erklärte ihm die Krankenschwester. Er sah zu ihr auf: „Wie kam ich hier her... ich mein, wer hat mich hergebracht?“
„Es war eine junge Frau bei ihnen dabei. Sie hat den Krankenwagen gerufen und ist mitgefahren. Ihre Freundin?“
„Eh... nein!“ Er sah zu Boden. Die Erinnerung trieb ihm die Röte ins Gesicht. Gestern hatte er sich wirklich zum Volltrottel des Jahres gekürt und sie fuhr sogar mit ihm mit. Hätte sie ihn in seinem elenden Zustand da liegen gelassen, würde er ihr sogar verzeihen, aber das sie sogar mit gefahren ist...
„Sie muss sie aber wirklich mögen!“, erklang die Stimme der Krankenschwester und riss ihn aus seinen tristen Gedanken.
Er sah zu ihr hoh: „Was?“
„Na ja, sie blieb bis nach Mitternacht noch bei ihnen und hinterliess ihnen diesen Zettel“. Sie reichte ihm den Zettel hin und er nahm es vorsichtig entgegen. Mit offenem Mund starte er den Zettel an, bis es an der Tür Klopfte und der Arzt reinkam. Nathan verstaute den Zettel und sprach erstmal mit dem Arzt. Nach einer kurzen Untersuchung und einer Standpauke seines Arztes, wurde er endlich entlasse und durfte Heim. Zuhause angekommen wurde er erstmal von seinen Hunden mit einer Schlabberattacke begrüsst. Mit den Vierbeinern musste er erstmal Gassi gehen, was seine haarigen Freunde mit freudigem bellen und Schwanzwedeln beipflichteten. Davor hatte er geduscht und sich frische Sachen rausgesucht. Nach dem Spaziergang ging er gleich ins Büro und machte seinen Anrufbeantworter an, der schon wie ne Diskokugel blinkte. „Arthur, Eames.“ Der Rottweiler und der Beauceron sahen interessiert hoch. Nur ein Handzeichen genügte und beide nahmen die für sie vorgesehen Plätze ein und Nathan begann mit Telefonaten und seinem Schreibkram. Kurz nach Mittag bestellte er sich eine Pizza, denn endlich nahm die Übelkeit leicht ab, obwohl er sich noch immer etwas benommen fühlte. Als der Pizzamann kam nahm er seinen Geldbeutel raus, dabei fiel der Zettel von Alice auf den Boden, den er auf hob und anstarrte. Ohne den Pizzaboten noch eines Blickes zu würdigen, gab er ihm das Geld, bedankte sich leise und knallte die Tür zu ohne das Rückgeld an sich zu nehmen. Noch immer Starrend auf den Zettel, lehnte er sich in sein Bürostuhl und griff zögernd nach seinem Handy. Sollte er sie anrufen? Wenn ja, was sollte er sagen? Sie hatte ihm den Zettel da gelassen, also würde sie ihm schon keinen Korb geben. Aber wenn doch? Er machte sich einfach zu viele Gedanken, trotzdem verstaute er sein Handy wieder in seine Hosentasche. Beim aufblicken bemerkte er das ihn Arthur musterte, als ob er sich fragte, wo sein Herrchen bloss seinen Mut verloren hat. „Im dem Glas mit dem Scotch. Es ist ersoffen!“ Arthur legte seine wuscheligen Kopf schief und sah ihn noch immer mit den braunen Murmeln Augen an, bis Nathan aufgab und laut seufzte: „Du hast gewonnen, Kumpel!“. Als er anfing die Zahlen ins Handy zu tippen atmete auch Arthur schwer aus und machte sich wieder neben Eames bequem. Nathan nahm das Handy ans Ohr und lauschte dem tuten und seinem laut schlagenden Herzen zu. Er fühlte sich wie ein Teenager vor seinem ersten Date. Wieso benahm er sich nur so lächerlich?


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