Kaum war Mr. Möchtegernadonis aus dem Cafe, wollte er schon wieder schleunigst rein. Nichts wie weg hier, war sein einziger Gedanke. Aber Emilia hatte die Tür schon abgesperrt und er sah sie noch durch die großen Fenster wie sie Richtung Hinterausgang lief und alle Lichter erloschen. Dann musste er eben diese rissen Nervensäge los werden. Er hatte sich schon einen Plan zu recht gelegt: In ignorieren, ins Auto einsteigen und einfach wegfahren, wie er schon vor nicht zu langer Zeit es gemacht hatte. Als er sich zu Jesse umdrehte und seine blutende Nase sah, musste er die Augen verdrehen. „Eins muss man dir lassen Trottel, wäre ich so ein Vollidiot wie du, wäre ich schon längst tot. Du dagegen hältst es ganz schön lange aus. Na ja, vielleicht trifft der Spruch ‚Pest wird man nicht los’ perfekt auf dich zu. Wenn hast du diesmal belästigt? Vielleicht die Oma da vorne, die noch immer vor sich herflucht? Bekommst du in deinem Leben, überhaupt irgendwas auf die Reihe“. Er schüttelte den Kopf und als er noch Jesses Magen knurren hörte, seufze er genervt und machte sich auf, ihn Richtung seines Autos, mit der Hoffnung der Typ würde ihn ein Mal in Ruhe lassen.
Jesse hielt das zerknitterte Flugblatt vor die Augen und betrachtete noch einmal das Lokal, vor dem er nun stand. Musste das Richtige sein! Er zog einen Ausweis aus der Tasche, auf der die Person abgebildet war, die er gleich zu finden hoffte. Unbemerkt huschte er durch die Tür hinein, aus der eine traurige Melodie erklang. Das war ja einfacher, als er gedacht hatte. Der Typ, den er suchte, stand auf der Bühne und gab mit ergreifender Stimme ein Lied zum Besten, was die Kneipenbesucher allerdings nicht sonderlich zu interessieren schien, die zu sehr mit sich selbst und ihren Bierkrügen beschäftigt waren. „Wow, das war wirklich ergreifend!“ Jesse ließ sich mit einem lauten Pfiff auf den Barhocker neben Sean plumpsen, der nicht einmal aufschaute. Grimmig starrte ihn der Barkeeper an. Ja, er wusste, dass er nicht gerade sein schönstes Abendkleid trug. Er sollte das lieber schnell über die Bühne bringen, bevor diesem Typen einfiel, dass er ihn vor der Tür und nicht in seinem Lokal ha
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